Das ist schnell gesagt und noch schneller gedacht. Und in einem kurzen Moment der Genugtuung fühlt es sich gut und befriedigend an „unschuldig“ oder „im Recht“ zu sein.
Doch was es nährt ist unseren Groll. Der Groll auf uns, die Welt, unsere Kindheit oder ungerechte oder gar traumatische Erlebnisse. Dieser Groll vergiftet uns buchstäblich, kann ursächlich für somatische Beschwerden sein und kann sogar das Leben verkürzen. Ganz gewiss schadet es der Qualität unseres Lebens.
Was also stattdessen tun? Loslassen, kapitulieren- das wäre eine alternative Möglichkeit. Kapitulation ist auch bei den anonymen Alkoholikern (und anderen anonymous Gruppen) allgegenwärtig. Denn Loslassen bedeutet, sich dem Strom des Lebens hin zu geben. Den Ast los zulassen und zu vertrauen, dass alles was kommt genau richtig ist. Auch wenn es erst einmal nicht so scheint.
Entscheiden wir uns für das Loslassen, entscheiden wir uns für Gesundheit, einen guten Schlaf, für Liebe und Freundlichkeit. Das tun wir für uns, nicht für die Anderen. So können wir selbst für unser Glück sorgen. Das heißt nicht, dass wir alles billigen und über uns ergehen lassen sollen.
Im Gegenteil- Loslassen fördert die auch die Selbstliebe. Wenn wir den Groll loslassen, fangen wir an uns wieder selbst zu ehren. Wir legen den Fokus dann auf uns- weg vom Anderen. Wir können so wieder spüren was wir brauchen, können uns um unsere eigenen Bedürfnisse kümmern und müssen nicht länger „im Außen“ leben, über andere reden, zu viel essen, zu viel trinken oder uns anders ablenken.
Sie sind es wert!
Der Prozess des Loslassens ist sehr schön von David R. Hawkins in seinem Buch: „Loslassen- der Pfad widerstandsloser Kapitulation“ beschrieben. Dieses Buch empfehle ich sehr. Es ist zu meiner ganz persönlichen Bibel geworden.
Alles Gute, Ihre
Maraica Pfannendörfer
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